Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)

Namen: im altdeutschen bezeichnet das Wort „Kerbel“ eine verdickte, knollige Wurzel, aus den Trieben lassen sich Pfeifen basteln, deshalb heisst der Wiesenkerbel auch Pfeifenkraut, der Name Spitzlichrut geht auf die vielfach gefiederten Blätter zurück

Pflanzenfamilie: Doldengewächs (Apiaceae)

Verwendete Pflanzenteile: alle Pflanzenteile, je jünger, umso besser schmecken sie

Sammelzeit: Blätter und Blüten im Frühjahr, wenn sie noch nicht voll entfaltet sind, vollreife Früchte im Juli- August, Wurzel ab September

Inhaltsstoffe: Mineralsalze, Vitamine (v. a. Vitamin A & C)

Heilwirkung/Anwendung: Seit Menschengedenken wurde das Kraut genutzt. Man sagte ihm die Fähigkeit nach, dass es Selbstvertrauen schenkt und die Gedanken ordnet. In der Volksme-dizin wurde der Wiesenkerbel bei Hautentzündungen oder bei Unterleibsschmerzen angewendet. Zudem hat der Kerbel eine entwässernde sowie blut- und hautreinigende Wirkung.
Bekannt ist der Kerbel in der Küche als Suppenkraut oder Gewürz für die Gemüsebrühe. Er kann aber auch in Kräuterbutter, Spinat, Eier- und Quarkspeisen verwendet werden. Der Ansatz des Blütentriebes der direkt am Boden abgeschnitten wird, ist eine besondere Rarität. Als Rohkost mit einem Dip oder im Salat wird sie zu einem Gaumenschmaus. Die Blütenknospe, im April - Mai geerntet, zählt ebenfalls als Delikatesse. Sie lässt sich als aromatische Salatbeigabe genießen. Der Samen des Kerbels lässt sich ebenfalls in der Küche, ähnlich wie Kümmel, verwenden. Die Kerbelwurzel kann ab September zu Kochgemüse verarbeitet oder in geriebener Form über den Salat gegeben werden. Sie hat einen leicht scharfen Geschmack.

Wichtig: Da es zu Verwechslungen mit dem giftigen gefleckten Schierling und der Hundspetersilie kommen kann ist eine genaue Identifizierung wichtig. Lassen Sie sich die einwandfreie Bestimmung des Wiesenkerbels live auf einer Kräuterführung zeigen (siehe unter Seminare).