Die Schafgarbe (Achillea millefolium)        

Bild: Mini-Schafgarbenblätter im zeitigen Frühjahr

Namen: Augenbraue der Venus, Frauenkraut, Frauendank, Soldatenkraut, Blutstillkraut, Wundkraut, Heil aller Welt, Zimmermannskraut,...Der Name "Soldatenkraut" zeugt davon, dass sie im Krieg auch gute Dienste bei Verletzungen auf dem Schlachtfeld tat. "Millefolium" heißt soviel wie "tausend Blätter", was sich von selbst erklärt, wenn man die fein gefiederten, zarten Blätter (die einer Augenbraue wirklich ähnlich sehen) anschaut. "Garbe" kommt von "garwe", was soviel wie "gesundmachen" bedeutet.

Pflanzenfamilie: Die Schafgarbe gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae), obwohl man meinen könnte, einen Doldenblütler vor sich zu haben, allerdings fehlt der Schafgarbe die regenschirmartige typische Wölbung, die alle Doldenblüter gemein haben.

Verwendete Pflanzenteile: das blühende Kraut

Sammelzeit: zur Blüte im Sommer. Tipp: mit einem Messer oder einer Schere abschneiden, der Stängel ist so hart, dass man sonst die Pflanze samt Wurzel ausreißt, da sie sich schlecht abpflücken lässt.

Inhaltsstoffe: Azulen, ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Kampfer, Achillein und andere Bitterstoffe, verschiedene Mineralien (v. a. Kalium),...

Heilwirkung/Anwendung: Die Schafgarbe ist ein ausgesprochenes Frauenkraut, sie wird traditionell bei Erkrankungen der "venusischen" Organe, wie Gebärmutter, Scheide, Eierstöcke, Niere und Blase verwendet. Sie hilft uns, unsere Mitte zwischen den Extremen zu finden, wie das z.B. in Übergangssituationen wie Pubertät oder Wechseljahren der Fall ist. Besonders erwähnenswert ist auch ihr Bezug zum venösen Gefäßsystem, was durch die Schafgarbe Stärkung erfahren kann (denken wir nur an den starken Stängel!), deshalb wird sie traditionell bei Hämorrhoiden, Krampfadern oder Thrombosen verwendet.Hildegard von Bingen empfiehlt Schafgarbentee als Vorbereitung zu Operationen und zwar zwei Wochen vor und zwei Wochen nach der OP- die Wunden bluten weniger und die Heilung wird beschleunigt. Die alten Geschichten und volkstümlichen Namen geben jedenfalls schon so viel Aufschluss über ihre Nutzung! Sie wird generell bei Wunden aller Art verwendet, schon die Indianer nutzten sie bei Verletzungen, wuschen sie z.B. mit Schafgarbensud. Die aromatischen Bitterstoffe regen die Verdauungssäfte sanft an und unterstützen die Leber bei ihrer Entgiftungsarbeit.