Rainfarn (Tanacetum vulgare)

Namen: er wird auch Wurmtod, Wurmkraut, Muttergottesrute, Raingerte, Pompel-blumen, Regenfahn, Milchkraut, Unsterblichkeitskraut, Totenkraut genannt

Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)

Verwendete Pflanzenteile: Blüten und Blätter oder ganze Sträusse

Sammelzeit: Juli bis September

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Cumarine, Inulin, Flavonoide, Glykoside, Thujon, Campher, Borneol, Harze, Parthenolid

Heilwirkung/Anwendung: In der Volksheilkunde wurde der Rainfarn aufgrund seines hohen Thujongehaltes gegen Würmer bei Mensch und Tier sowie zur Vertreibung von Ungeziefer verwendet. Dafür umkränzte man damals Fenster und Türen was gleichzeitig auch eine Schutzfunktion darstellte oder man streute ihn in die Häuser. Im Mittelalter nutzte man die Pflanze auch als Gewürz zu fetten Speisen. Aufgrund der vielen Gerbstoffe fand der Rainfarn im alten Ägypten bei der Einbalsamierung der Mumien seine Verwendung. Damit ließ sich der Verwesungsprozess verlangsamen. Aber auch in Särge legte man früher einen Strauss des Rainfarns.
Zu Ostern wurden zur Abwehrstärkung „Heilbrote“ mit dem Kraut gebacken. Dieser Brauch hat germanische Wurzeln und sollte die Abwehrkräfte für das kommende Jahr stärken. Zur Kräftigung und zum Schutz wurde mit dem getrockneten Kraut bei Kindern geräuchert. Diese Anwendungen sind wohl seiner antiviralen Wirkung zu zuschreiben. In der Pestzeit verräucherte man Rainfarn zur Desinfektion im Krankenzimmer und in Pesthäusern. Aufgrund der leichten Giftigkeit spielt der Rainfarn in der Volksheilkunde heute kaum noch eine Rolle. Aber er wird gern als einheimisches Räucherkraut genutzt.

Wichtig: nur sehr sparsam und vorsichtig dosieren und nicht in Schwangerschaft und Stillzeit verwenden.  

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