Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)

Namen: Anserine, Silberkraut, Grensel, Krampfkraut, Gänsekraut, Finger-kraut, Handblatt.

Pflanzenfamilie: Rosengewächse (Rosaceae)

Verwendete Pflanzenteile: Es können alle Teile verwendet werden, hauptsächlich das Kraut.

Sammelzeit: Wurzel: Oktober und April, Kraut: Mai - August

Inhaltsstoffe: Gerb- und Bitterstoffe, Flavone, Harze, Cholin, Mineral- und Schleimstoffe.

Heilwirkung/Anwendung: Das Gänsefingerkraut ist ein Heilmittel erster Güte bei allen Verkrampfungen und den Schmerzen die dadurch entstehen, also bei Migräne, Magen- und Darmkoliken, Menstruationsbeschwerden, auch bei Gallenkoliken, bei Asthmaanfällen oder Muskelkrämpfen ist das Kraut sehr hilfreich. Auch bei Krampfadern kann es zur Anwendung kommen. Es soll sogar einen Fall gegeben haben, dass die Anserine Tetanus heilen konnte (Pfarrer Künzle). Es ist eine pflanzliche Notfallmedizin und gehört daher in jede Kräuterapotheke, sei es als getrocknetes Kraut oder als Tinktur. Das Gänsefingerkraut ist wie auch viele andere Mitglieder seiner Familie durch seine zusammenziehende Wirkung ein Blutstiller und ein Durchfallmittel. Aus vielen alten Kräuterbüchern kann man entnehmen, dass das Gänsefingerkraut nicht nur blutstillend wirkt, sondern auch „gutes Blut“ macht und daher auch der Leber gut tut (die gelbe Blütenfarbe des Jupiter), insbesondere bei „Vollblütigkeit“. Gänsefingerkraut wirkt auch Gewebefestigend, sodass es auch als Blätterabsud bei Zahnfleischproblemen gut hilft.  Interessant ist auch der Hinweis (www.kraeuterchristl.at) dass das Gänsefingerkraut den Körper bei der Aufnahme von Kalzium unterstützt und daher insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren hilfreich sein kann. Das Gänsefingerkraut entfaltet seine beste Wirkung in einer Milchabkochung, wie es bereits unsere germanischen Vorfahren gehandhabt haben. Der Vorteil der Milchabkochung ist, dass sich auch die nur fettlöslichen Bestandteile der Pflanze in der Milch lösen können. Hildegard von Bingen empfiehlt eine Weinabkochung der Pflanze bei Krämpfen aller Art.

 

Kräutermilch-Rezept
nach altem, germanischem Vorbild

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2 Prisen frisches oder getrocknetes Kraut in die kalte Milch geben (200ml), nach Geschmack
(z.B. im Winter oder bei feuchtkaltem Wetter) Zimt oder Ingwer beifügen,die Milch kurz aufkochen und 5-10 Minuten ziehen lassen, abseihen, je nach Geschmack mit etwas
Honig süßen.